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Simon S. und die Kontrollillusion
Dieses Poster haben wir für Patientinnen und Patienten wie Simon S. entwickelt. Worte erreichen Patienten oftmals nicht, vor allem, wenn Emotionen im Spiel sind. Bilder wirken umso stärker. Sie können Menschen zum Umdenken und zur Veränderung ihrer Überzeugungen bringen. Ganz ohne Worte.
Es hängt in Arztpraxen und Apotheken und hilft Ärzten und Apothekern, die Adhärenz von Patienten zu verbessern.
Das Poster ist eines der Poster des Konzeptes „Starke Motive für gute Patientenentscheidungen“
Simon S. erlitt er einen Herzinfarkt. Die Ursache war eine Verengung in zwei Arterien, die den Herzmuskel versorgen. In der Klinik wurden ihm deshalb 2 Stents eingesetzt. Stents sind Gefäßstützen, die dafür sorgen, dass sich das Blutgefäß an der betroffenen Stelle nicht noch einmal verschließt. Nach der Entlassung aus der Klinik begab sich Simon zur Anschlussbehandlung in eine Rehaklinik.
Die ambulante Weiterbetreuung übernahm ein Kardiologe. Der verschrieb Simon das Medikament, das er bereits in der Rehaklinik erhalten hatte. Es sollte ihn vor einem weiteren Herzinfarkt schützen. Simon löste das Rezept nicht ein. Als er wegen einer Grippe seinen Hausarzt aufsuchte, sah er das oben abgebildete Poster und sprach seinen Arzt darauf an. Anschließend ging er in seine Apotheke und löste das Rezept ein. Darüber hinaus hat mich Simon S. kontaktiert, weil er uns seine „Geschichte“ zur Verfügung stellen und damit andere Patienten vor falschen Entscheidungen bewahren wollte. Den Impuls gab ihm sein Hausarzt.
Das Poster ist eines von 12 der Serie „Starke Motive für gute Patientenentscheidungen“. Sie hängen in Arztpraxen, Kliniken und Apotheken und sprechen Patienten auf einer Ebene jenseits der Informationen an, warum es wichtig ist, ein Arzneimittel einzunehmen. Stattdessen motivieren sie zum Nachdenken über Entscheidungen.
Die häufigste Ursache falscher Entscheidungen sind Denkfehler bei der Beurteilung von Informationen und sogenannte „kognitive Verzerrungen“. Nach meinem Gespräch mit Simon S. kam ich zu dem Ergebnis, dass die „Kontrollillusion“ den Ausschlag gab, dass Simon S. sein Rezept nicht einlöste. Das oben abgebildet Poster spricht genau diesen Urteilsfehler an, es hielt Simon einen Spiegel entgegen, in dem er sich selbst sah.
Die Kontrollillusion ist eine kognitive Verzerrung, bei der Menschen glauben, mehr Kontrolle über Ereignisse zu haben, als es tatsächlich der Fall ist. Im medizinischen Kontext kann diese Illusion dazu führen, dass Patienten ihre Medikamente nicht wie vorgeschrieben einnehmen oder gar nicht einnehmen.
Die Karte ist Teil des Kartensatzes „20 Denkfallen, die Sie kennen sollten“. Sie finden den Kartensatz in unserem Online Shop.
Mehr über diesen Fall und zahlreiche weitere Patientengeschichten, die Analyse ihrer Entscheidungen und welche Empfehlungen sich daraus ableiten Lassen finden Sie in meinem Buch „Bei Risiken und Nebenwirkungen? Treffen sie keine voreiligen Entscheidungen“. Sie können es in unserem Online Shop kaufen. Mit Ihrem Kauf erwerben Sie nicht nur einen wertvollen Ratgeber für gute Entscheidungen, sondern unterstützen auch unsere Initiative. Übrigens, die Ratschläge gelten nicht nur für Entscheidungen im Zusammenhang mit Medikamenten, sondern sind für alle Entscheidungen im privaten und beruflichen Alltag hilfreich.
Sie wollen mehr über Simons Geschichte, die Kontrollillusion und die Analyse seiner Entscheidung wissen?
Sie arbeiten in einer Apotheke und sehen, dass die Motive Ihnen helfen, die Adhärenz Ihrer Kunden zu verbessern?
Sie sind in einer Praxis oder Klinik tätig und wollen die Poster nutzen, um die Adhärenz Ihrer Patienten zu verbessern?
Let’s Work Together
Initiative DIE GUTE PATIENTENENTSCHEIDUNG
Starke Impulse für mehr Adhärenz
Peter Jungblut
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