Motiv 8

Autor: Peter Jungblut

Diese skeptische Grundhaltung gegenüber Arzneimitteln zeigt sich auch daran, dass zahlreiche Patienten die Arzneimittel, die Ärzte ihnen verschreiben nicht konsequent oder gar nicht einnehmen. Das hat nicht nur Folgen für die betroffenen Patienten, sondern auch für die Gesellschaft. Bei den betroffenen Patienten führt das Problem z. B. zu vermehrten Komplikationen und Krankenhauseinweisungen oder zu einer längeren Krankheitsdauer. Für die Gesellschaft bedeutet das jährlich Kosten in Milliardenhöhe, die wir alle mit unseren Krankenkassenbeiträgen finanzieren. 


Der Framing-Effekt beschreibt, wie stark die Formulierung oder der Kontext einer Information unsere Wahrnehmung und Entscheidung beeinflussen kann – selbst wenn die eigentlichen Fakten gleich bleiben. In Hermanns Fall wurde der Satz „Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“ für ihn zu einem negativen Rahmen (Frame), der seine Einstellung zu Arzneimitteln geprägt hat. Obwohl der Satz eigentlich zur Sicherheit und Aufklärung beitragen soll, verknüpft Hermann ihn emotional mit Gefahr und Unsicherheit.

Statt die potenzielle Schutzwirkung des Medikaments gegen Schlaganfall im Vordergrund zu sehen, fokussiert er sich – durch die wiederholte, negativ wahrgenommene Formulierung – auf mögliche Risiken. Das ist typisch für den Framing-Effekt: Wie eine Botschaft präsentiert wird, beeinflusst was wir daraus machen.


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