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Entscheiden Sie nicht Pi mal Daumen, wenn es um Ihre Gesundheit geht.
Ein Motiv der Serie „Starke Impulse fรผr gute Patientenentscheidungen“.
Wie Menschen Entscheidungen treffen, gehรถrt zu den meisterforschten Fragen der Wissenschaft รผberhaupt. Ein Forschungsgebiet, das besonders relevant fรผr unseren Entscheidungsalltag ist, sind die sogenannten Heuristiken. Der Begriff โHeuristikโ leitet sich aus dem altgriechischen Wort โheurรญskoโ (ich finde) ab.
Heuristiken sind Daumenregeln des Gehirns, eine geniale Erfindung der Evolution. Sie helfen uns mit wenigen Informationen und mit wenig Zeit Urteile zu bilden und Entscheidungen zu treffen. Ohne diese Abkรผrzungen beim Entscheiden wรคren wir nahezu unfรคhig unseren Alltag zu bewรคltigen.
Wenn es um Ihre Gesundheit geht und um die Frage, in welchem Umfang, oder wie konsequent Sie den mit Ihrem Arzt abgestimmten Therapieempfehlungen folgen, sollten Sie Abkรผrzungen beim Entscheiden mรถglichst vermeiden.

Bรคrbels Geschichte ist typisch fรผr Abkรผrzungen beim Entscheiden, die in die falsche Richtung fรผhren.
Anmerkung: Bรคrbel wollte ihr Foto nicht verรถffentlichen, deshalb ist das Bild ein Platzhalter.
Autor: Peter Jungblut

Wenn Sie Ihre Entscheidung analysieren lassen wollen, schicken mir gerne gerne eine E-Mail. Ich nehme Kontakt mit Ihnen auf.
Bรคrbels Entscheidung
Bรคrbel ist 52 Jahre alt und hatte sich bei einem leichten Autounfall zwei Rippen gebrochen. Zu ihrer รberraschung empfahl ihr der Arzt in der Notaufnahme der Klinik eine Knochendichtemessung. Bรคrbels Diagnose lautete Osteoporose.
Die Osteoporose ist eine Erkrankung, bei der die Knochen porรถs werden. Im Spรคtstadium der Erkrankung ist die Lebensqualitรคt erheblich eingeschrรคnkt, unter anderem weil die Knochen sehr leicht brechen kรถnnen. Das Prinzip der Erkrankung ist, dass das Gleichgewicht zwischen Knochenauf- und Knochenabbau aus den Fugen gerรคt. Der Arzt verschrieb Bรคrbel ein Medikament, das die Knochenbildung stimuliert, sowie Kalzium und Vitamin D. In der Praxis dieses Arztes sah Bรคrbel das obeb abgebildete Poster und meldete sich bei uns. Ich habe mich mit Bรคrbel getroffen.

Bรคrbels Geschichte*
Nachdem mein Arzt mir das Medikament zur Stimulation des Knochenaufbaus verschrieben hat, habe ich mich ausgiebig im Internet informiert. Leider habe wenig Gutes รผber das Medikament gelesen. Ich habe mich sogar mit einer Frau getroffen, die im Internet besonders aktiv war. Sie hat seit Jahren eine Osteoporose und kommt mit Kalzium und Vitamin D gut klar. Sie fรผhrt regelmรครig Knochendichtemessungen durch. Ihre Knochendichte hat sich nicht verรคndert.
Sie hatte zu dem Treffen eine Freundin mitgebracht, die รคhnliches berichtete. Ich war mein ganzes Leben lang Geschรคftsfrau und bin ein sehr rationaler Mensch. Deshalb habe ich wirklich alles zusammengetragen, was ich รผber das Medikament finden konnte. Am Ende habe ich das Fรผr- und Wider gegeneinander abgewogen und mich gegen das Medikament entschieden. Nach allem, was ich gehรถrt und gelesen habe, kann ich mir gut vorstellen, dass ich das Medikament nicht brauche. Es schadet mehr, als es nutzt.*.
* Mit dem Begriff „Geschichte“ fasse ich zusammen, wie ein Interviewpartner seine Entscheidung begrรผndet. Warum das fรผr die Analyse der Entscheidung wichtig ist, wie die Geschichte entsteht und wie aus einer Geschichte eine Entscheidung wird, erfahren Sie hier ->.
Was Sie รผber das โAbwรคgenโ wissen sollten.
Bรคrbel hat ihre Entscheidung, das Arzneimittel zur Stimulation ihrer Knochenbildung abzulehnen, durch Abwรคgen getroffen. Bei unserem Treffen habe ich Bรคrbel gefragt, was genau sie mit โAbwรคgenโ meint und wie sie dabei vorgegangen ist. Bรคrbels Antwort war, dass sie sich zunรคchst die Argumente, die fรผr die Anwendung des Arzneimittels sprachen, bewusst gemacht hat und anschlieรend die Argumente, die dagegen sprachen. Sie habe das immer wieder getan, und es kam immer wieder dasselbe dabei heraus. Unterm Strich hรคtten die Gegenargumente einfach das grรถรere Gewicht gehabt.

Ich habe Bรคrbel daraufhin gebeten, die Argumente zu nennen, die Sie in den Prozess des Abwรคgens einbezogen hat. Bรคrbel nannte 2 Argumente, die aus ihrer Sicht fรผr das Medikament sprachen und 4 Argumente, die dagegen sprachen. Anschlieรend habe ich sie gefragt, ob alle Argumente das gleiche Gewicht haben oder ob es Argumente gibt, die mehr Einfluss auf die Entscheidung haben sollten, als andere. Bรคrbel hatte das bei ihrer Entscheidung nicht berรผcksichtigt. Den Prozess ihres Abwรคgens habe ich mit dieser Skizze visualisiert.
Letztendlich war es eine Art Strichliste, die Bรคrbel im Kopf angelegt hat. Fรผr viele Entscheidungen im Alltag ist das sicherlich ausreichend. Aber jeder sollte sich die Frage stellen, ob diese Form fรผr Entscheidungen geeignet ist, bei denen es um Gesundheit und Lebensqualitรคt geht.

Wie der Prozess des Abwรคgens professionell funktioniert, zeigt uns seit vielen Jahren die Stiftung Warentest. Die Abbildung zeigt als Beispiel das Ergebnis eines Tests von Espressovollautomaten.
Bei der Entscheidung fรผr einen Espressovollautomaten geht es, wie bei Bรคrbels Entscheidung auch, um das Abwรคgen von Argumenten. Die Argumente in diesem Fall sind z. B. die Einfachheit der Bedienung der Sensoren, die Handhabung oder die Zuverlรคssigkeit der Gerรคte. Die Stiftung Warentest hat bei ihrem Test insgesamt 6 Argumente (Produktmerkmale) berรผcksichtigt. Die Gewichtungen zeigen, dass diese Produktmerkmale einen unterschiedlichen Einfluss auf das Qualitรคtsurteil haben.
Der entscheidende Schritt ist die Bewertung der Espressovollautomaten. Fรผr die Bewertung nutzt die Stiftung Warentest standardisierte Verfahren. Die Ergebnisse werden durch die Symbole in den Feldern ausgedrรผckt. Hinter jedem Symbol steht ein konkreter Messwert. Mit diesem Verfahren kann fรผr jeden Espressovollautomaten ein Qualitรคtsurteil berechnet werden. Es berechnet sich aus den Gewichtungen und den Messwerten.
Auf Basis dieses Tests sollte sich ein Kunde fรผr das Gerรคt โJura ENA Micro 9โ entscheiden. Dieses Gerรคt ist aber nur fรผr den Kunden das beste, fรผr den exakt die Produkteigenschaften relevant sind, die die Stiftung Warentest fรผr ihren Test gewรคhlt hat, und es gilt nur fรผr den Fall, dass die Produkteigenschaften fรผr ihn die gleichen Gewichte haben.

In jedem Fall zeigt das Beispiel, wie komplex der Prozess des Abwรคgens ist, wenn man eine wirklich gute Entscheidung treffen will. Zur Verdeutlichung habe ich Bรคrbels Entscheidungsproblem in die Matrix der Stiftung Warentest รผbertragen. Ich komme gleich wieder darauf zurรผck.
Zum Thema Abwรคgen im Kopf will ich abschlieรend den amerikanischen Sozialwissenschaftler und Nobelpreistrรคger Herbert Alexander Simon zitieren. Auf ihn geht der Begriff โbegrenzte Rationalitรคtโ zurรผck.
In Bezug auf Entscheidungen stellt er zwei Faktoren heraus. Der erste Faktor ist, das nicht alle Informationen verfรผgbar sind, weil entweder die Ressourcen fehlen, um sie zu beschaffen, weil sie einfach nicht zu beschaffen sind oder weil sie schlicht nicht existieren. Der zweite Faktor ist, dass wir beim Entscheiden im Kopf nur eine begrenzte Informationsmenge verarbeiten kรถnnen.
Simon betont ausdrรผcklich, dass โbegrenzte Rationalitรคtโ nicht mit irrationalem Verhalten gleichgesetzt werden darf.

Heuristiken, unsere Abkรผrzungen beim Entscheiden.
Dass bei Entscheidungen nicht alle relevanten Informationen verfรผgbar sind und das wir von den verfรผgbaren Informationen nur einen Teil verarbeiten kรถnnen, ist bei den meisten Entscheidung der Fall. Deshalb nutzen wir sogenannte Heuristiken auf dem Weg zu unseren Entscheidungen. Heuristiken sind eine geniale Erfindung der Evolution. Sie haben einen wesentlichen Beitrag zum รberleben der Spezies Mensch geleistet. Heuristiken sind neuronale Daumenregeln, gelernte Erfahrungen, die uns helfen, mit begrenztem Wissen und begrenzter Zeit Urteile zu fรคllen und Entscheidungen zu treffen.
โHeuristikโ ein Sammelbegriff fรผr die unterschiedlichsten Prinzipien, denen wir beim Urteilen, bzw. beim Treffen einer Entscheidung folgen. Die Entscheidungswissenschaften haben eine Vielzahl dieser heuristischen Prinzipien entdeckt und ausgiebig erforscht. Typisch fรผr Heuristiken ist, dass man das jeweilige Prinzip klar definieren kann. Wie erwรคhnt, sind Heuristiken wertvolle Hilfen beim Treffen von Entscheidungen, sie kรถnnen uns aber auch leicht auf den Holzweg fรผhren.
Nachfolgend fรผnf Beispiele, fรผr Heuristiken, die bei Patientenentscheidungen eine wichtige Rolle spielen, mit dem Hinweis darauf, in welche Fallen man bei der Anwendung der Heuristik tappen kann:
Verfรผgbarkeitsheuristik
Regel:
Wenn Du einen Sachverhalt beurteilen willst, nutze die Informationen / Beispiele / Ereignisse, die Dir spontan einfallen, bzw. die leicht verfรผgbar sind.
Falle:
Wir neigen dazu, uns bei der Bildung eines Urteils an Informationen zu orientieren, die leicht verfรผgbar sind. Insbesondere, wenn sie unsere รberzeugung bestรคtigen, geben wir uns ungern die Mรผhe, tiefer zu graben.
Ein Beispiel, wie Patienten diese Heuristik anwenden:
Kรผrzlich habe ich in der Zeitung gelesen, dass die รrzte viel zu leichtfertig Antibiotika verschreiben. Es gibt auch andere Mรถglichkeiten, meinen Infekt zu behandeln.
Affektheuristik
Regel:
Wenn Du Dich zwischen zwei oder mehreren Optionen entscheiden musst, wรคhle diejenige aus, die sich am besten anfรผhlt.
Falle:
Bei der Affektheuristik ist ein emotionaler Eindruck die Grundlage der Beurteilung. Das kann zu Verzerrungen bei der Nutzen- / Risikobewertung fรผhren.
Ein Beispiel, wie Patienten diese Heuristik anwenden:
Nachdem ich diesen Beipackzettel gelesen habe, habe ich kein gutes Gefรผhl, wenn ich mir vorstelle, dass ich die Augentropfen mein Leben lang jeden Tag einnehmen soll.
Simulationsheuristik
Regel:
Entscheide Dich fรผr die Option, von der Du Dir am besten vorstellen kannst, dass sie funktioniert / Dir am meisten bringt.
Falle:
Unsere Vorstellungskraft hat รผberhaupt nichts mit der Wahrscheinlichkeit zu tun, mit der etwas funktioniert oder ein Ereignis eintritt.
Ein Beispiel, wie Patienten diese Heuristik anwenden:
Dass dieses Arzneimittel schwere Nebenwirkungen hat, kann ich mir sehr gut vorstellen. Schlieรlich greift es ja sogar in das Immunsystem ein.
Reprรคsentativitรคtsheuristik
Regel:
Wenn Du einen Sachverhalt beurteilen willst, frage Dich, ob sich dieser Sachverhalt aufgrund von รhnlichkeiten einer Klasse von Sachverhalten zuordnen lรคsst.
Falle:
Wir suchen nach einer Kategorie, in die das zu Beurteilende passt. Der Urteilsfehler, der dabei lauert, ist, dass die Kategorie eben nicht reprรคsentativ fรผr den aktuellen Fall ist.
Ein Beispiel, wie Patienten diese Heuristik anwenden:
Gerda wurde genau dieses Arzneimittel verschrieben. Sie hat es รผberhaupt nicht vertragen. Diese Erfahrung werde ich mir ersparen.
Rekognitionsheuristik
Regel:
Wenn Du Dich fรผr eine von mehreren Optionen entscheiden musst, wรคhle diejenige, die Dir vertrauter vorkommt.
Falle:
Das Gute ist des Besseren Feind.
Ein Beispiel, wie Patienten diese Heuristik anwenden:
Warum sollte ich meine Depression mit einem verschreibungspflichtigen Arzneimittel behandeln? Beim letzten Mal hat mir Johanniskraut auch sehr gut geholfen.
Die Analyse von Bรคrbels Entscheidung.
Bรคrbel hat die Entscheidung getroffen, das Medikament zur Stimulation des Knochenaufbaus nicht anzuwenden. Sie war der รberzeugung, dass Sie zu dieser Entscheidung durch das Abwรคgen des Fรผr und Wider gekommen ist. Nachdem ich ihr gezeigt habe, wie komplex der Prozess des Abwรคgens tatsรคchlich ist, habe ich sie gefragt, welche Fragen Sie sich im Rahmen ihrer Entscheidungsfindung gestellt und welche Antworten sie sich darauf gegeben hat.
Bรคrbel nannte vier Fragen, die sie sich besonders intensiv und oft gestellt hat. Bei genauer Betrachtung stand die Entscheidung am Ende eines Prozesses von vier aufeinander aufbauenden Fragen, die sich Bรคrbel gestellt hat. Man kรถnnte auch sagen, die Entscheidung basierte auf vier Urteilen.
Bei jedem Urteil hat Bรคrbel eine andere Urteilsheuristik angewendet. Typisch fรผr Heuristiken ist, wie bereits erwรคhnt, dass sie klaren Regeln folgen. Deshalb kann man heuristische Entscheidungen gut durch die Beschreibung des Entscheiders identifizieren. Den Entscheidern selbst ist jedoch (meistens) nicht bewusst, dass sie nach einem heuristischen Prinzip entscheiden – und schon gar nicht nach welchem.
Die Grafik zeigt:
- welche 4 Fragen sich Bรคrbel gestellt,
- mit Hilfe welcher Heuristiken sie jeweils ihr Urteil gefรคllt hat,
- wie Bรคrbels Urteil / Antwort lautet und
- warum die Anwendung der Heuristik mรถglicherweise zu einem falschen Antwort fรผhren kann.

Die Visualisierung von Bรคrbels Entscheidung.
Am Ende unseres Gesprรคches hat Bรคrbel gefragt, was denn nun die Konsequenz ist. Sie wisse nun zwar, was die Schwรคchen ihrer Entscheidung sind, aber im Grunde sei sie so klug wie zuvor.
Daraufhin habe ich Bรคrbel angeboten, Ihre Entscheidung zu visualisieren. Die Visualisierung einer Entscheidung bedeutet, dass man die Gedanken im Zusammenhang mit der Entscheidung strukturiert und zu Papier bringt. Die Grundlage dafรผr ist das Prinzip, das auch die Stiftung Warentest anwendet.
Zur Visualisierung von Patientenentscheidungen habe ich die unten abgebildete Matrix entwickelt. Wenn Sie die Matrix auch nutzen wollen, kรถnnen Sie sie hier -> kostenlos herunterladen.
Bรคrbel ist bei der Anwendung der Matrix so vorgegangen:
Im ersten Schritt hat sie die Grundlagen, auf der die Entscheidung basieren soll, in die Matrix eingetragen. Hier werden sie als โTriggerโ bezeichnet. Trigger sind Ziele, Prรคferenzen oder Bedarfe. Sie entsprechen den Produkteigenschaften in der Matrix der Stiftung Warentest.
Als Trigger nannte Bรคrbel im Grunde die Argumente, die sie bereits zu Beginn unseres Gesprรคches aufgelistet hat. Ich habe Ihr empfohlen, sie in den beiden Triggern โLebensqualitรคt erhaltenโ und โgeringe Arzneimittelrisikenโ zusammenzufassen. Fรผr die Gewichtung bat ich Bรคrbel 10 Punkte auf die drei Trigger zu verteilen.
Der entscheidende Schritt ist die Bewertung der Optionen. Ich empfehle dazu eine Skala von 0 bis 5. Die Punkte geben die Wahrscheinlichkeiten an, die Bรคrbel vermutet. Bรคrbel schรคtzte die Wahrscheinlichkeit, dass das Arzneimittel zur Stimulation des Knochenaufbaus zum Erhalt ihrer Lebensqualitรคt fรผhrt, auf 80%. Das entspricht dem Wert 4 in der Matrix. Dass Kalzium und Vitamin D alleine diesen Effekt haben, schรคtzte sie auf 40% (Wert 2). Anders herum war es bei der Bewertung der Risiken. Dass das Medikament zur Stimulierung des Knochenaufbaus nur geringe Arzneimittelrisiken hat, schรคtzte sie auf 40% (Wert 2), wรคhrend sie bei Kalzium und Vitamin C gar keine Risiken vermutete.
Nun kann man auf Basis der Gewichte und der Bewertungen ein Qualitรคtsurteil berechnen. In der Matrix wird das Ergebnis als โNutzwertโ bezeichnet. Damit wird ausgedrรผckt, welche Option fรผr Bรคrbel den hรถchsten Nutzen hat – in Abhรคngigkeit ihrer persรถnlichen Trigger. Das Ergebnis der Visualisierung bestรคtigt Bรคrbels โBauchentscheidungโ. Die Option โnur Kalzium und Vitamin Cโ hat den hรถchsten Nutzwert (5 x 2 + 5 x 5 = 35 Punkte).
Aber Bรคrbel gab sich damit noch nicht zufrieden und dachte lรคngere Zeit รผber die Frage nach, was ihr wirklich wichtig ist. Am Ende sagte Sie, dass sie vor allem ihr Selbstbewusstsein und ihre Wรผrde nicht verlieren wolle. Das wรคre tatsรคchlich der Fall, wenn der Knochenabbau weiter fortschreiten wรผrde und es z. B. zu Knochenbrรผchen im Wirbebereich kรคme.
Wir nahmen diesen dritten Trigger nachtrรคglich in die Matrix auf. Das hatte zur Folge, dass Bรคrbel ihre 10 Gewichtspunkte neu verteilen und die beiden Optionen auch fรผr den neuen Trigger bewerten musste. Damit war das Arzneimittel, das den Knochenaufbau stimuliert plรถtzlich die bessere Option fรผr Bรคrbel.

Das Beispiel zeigt nicht nur, wie die Visualisierung einer Entscheidung funktioniert, sondern auch, wie wichtig es ist, sich intensiv mit seinen Zielen auseinanderzusetzen. Ich weiร nicht, welche Entscheidung Bรคrbel letztendlich getroffen hat, schlieรlich kann ihr die Methode die Entscheidung nicht abnehmen. Sie ist ausschlieรlich dazu da, die Gedanken, die bei einer Entscheidung eine Rolle spielen zu strukturieren und zu visualisieren. Das alleine schon hat Bรคrbel die Erkenntnisse gebracht, die sich von unserem Gesprรคch erwartet hat.
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