Peter Jungblut

Freiberuflich tätiger
Adhärenzberater und Publizist

Dr. Lorenz Kuske,
Ärztlicher Co-Direktor, Leitender Arzt Glaukom , Augenarzt-Praxisgemeinschaft Gutblick AG

In meiner Zeit als Handelsrichter habe ich etwas Entscheidendes gelernt:
Wenn es um Entscheidungen geht, die andere Menschen betreffen, handeln wir oft sorgfältiger, reflektierter und verantwortungsvoller – ganz anders als bei Entscheidungen, die uns selbst betreffen.

Diese Erkenntnis wurde für mich schmerzhaft konkret, als ich selbst als Patient eine Entscheidung traf, die mir beinahe das Leben kostete. Mehr dazu ->.

Heute weiß ich:
Ärzte und Apotheker stehen täglich an der Seite von Menschen, die genau solche inneren Entscheidungen treffen müssen.
Setze ich die Therapie fort – oder lasse ich es lieber bleiben?

Leider sagen 30 bis 50 % der Patient:innen: lieber nicht.
Und treffen damit Entscheidungen, die fatale Folgen haben können.

Deshalb habe ich die Initiative DIE GUTE PATIENTENENTSCHEIDUNG gegründet.

Und deshalb nutze ich heute mein Wissen, meine Erfahrungen und meine Perspektive dafür, Ärzte und Apotheker zu unterstützen – damit sie ihre Patient:innen zu besseren, tragfähigeren Entscheidungen führen können.

Denn gute Entscheidungen brauchen mehr als gute Information.
Sie brauchen Verständnis, emotionale Orientierung – und manchmal einfach ein starkes Bild, das etwas in Bewegung bringt.

Ein Glaukompatient nimmt seine Augentropfen immer nur dann, wenn der nächste Termin zur Messung des Augeninnendrucks ansteht.

Kein Einzelfall.

Solche Situationen gehören für viele Kolleg:innen zum Alltag – und trotzdem fühlen sie sich jedes Mal ein Stück weit ohnmächtig an. Was fehlt? Meist nicht Wissen. Sondern: echte, tragfähige Entscheidung des Patienten.

Einen solchen Patienten spielte Peter Jungblut, als wir uns im Rahmen einer Fortbildung zum Thema Adhärenz kennenlernten.
Ich war der behandelnde Arzt – er der Patient, der mich glauben lassen wollte, er nehme seine Tropfen regelmäßig.
Es war ein Rollenspiel. Doch die Wirkung war echt.
Denn dieses Spiel traf einen Punkt, den wir im Praxisalltag oft nur streifen:
Was bewegt Menschen dazu, eine Therapie mitzutragen – oder eben nicht?

Aus dieser Begegnung ist eine enge Zusammenarbeit geworden.
Wir haben gemeinsam Konzepte entwickelt, wie Ärzt:innen trotz hoher Arbeitsbelastung eine Kommunikation führen können, die nicht belehrt, sondern bewegt.
Die Raum schafft für Zweifel – und trotzdem auf Adhärenz zielt.
Die versteht, dass Entscheidungen nicht nur im Kopf, sondern auch im Bauch getroffen werden.

Wir haben diese Ideen in der Praxis erprobt – mit echten Patient:innen, echten Hürden, echten Fortschritten.
Daraus ist nicht nur ein Fachbuch zur Adhärenz für Ärzt:innen und Apotheker:innen entstanden, sondern auch eine klare gemeinsame Haltung:

Therapietreue beginnt nicht mit Disziplin – sondern mit einer innerlich getragenen Entscheidung.

Deshalb haben wir die Initiative DIE GUTE PATIENTENENTSCHEIDUNG gegründet.
Weil wir überzeugt sind: Kommunikation ist kein Beiwerk. Sie ist Therapie.
Und manchmal reicht ein gutes Gespräch – oder ein einziges Bild – um den entscheidenden Unterschied zu machen