Wir drei – Frances Meier-Gibbons, Lorenz Kuske und Peter Jungblut – haben in unserer Arbeit immer wieder erlebt, wie schwer es Patientinnen und Patienten fällt, Therapiekonzepte konsequent umzusetzen. Selbst bei guter Aufklärung und vertrauensvoller Arzt-Patient-Beziehung kommt es häufig zu Therapieabbrüchen oder unregelmäßiger Einnahme.
Die Folgen sind gravierend: mehr Komplikationen, unnötige Krankenhauseinweisungen und steigende Kosten im Gesundheitswesen. Vor allem aber leidet die Lebensqualität der Betroffenen.
Aus unserer Zusammenarbeit sind neue Konzepte für mehr Adhärenz entstanden. Diese Konzepte und die Forschung, auf denen Sie basieren, haben wir in unserem Buch „ADHÄRENZ STÄREN“ publiziert.
Um das Thema Nonadhärenz mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, haben wir diese Initiative gegründet. Wir laden jeden ein, uns auf unserem Weg zu begleiten und zu unterstützen.
Im Rahmen eines wissenschaftlichen Projekts hat Peter Jungblut über einen Zeitraum von fast drei Jahren 154 Patientinnen und Patienten interviewt, die offen über ihren nachlässigen oder fahrlässigen Umgang mit Arzneimitteln gesprochen haben.
Wenn Nonadhärenz durch Denkmuster entsteht, dann greifen Argumente und Informationen erst, wenn diese Denkmuster ins Wanken geraten.
Deshalb haben wir für jedes dieser vier Muster einen emotionalen Denkanstoß entwickelt – ein Bildmotiv, das Patient:innen auf einer tieferen Ebene erreicht.
Unsere Motive unterstützen Sie aktiv im Gespräch mit Ihren Patientinnen und Patienten.
Manche sprechen Sie sogar von sich aus auf das Motiv an – und liefern damit eine ideale Steilvorlage für das Adhärenzgespräch.
In jedem Fall bringen sie mehr Leichtigkeit und Offenheit in die Kommunikation mit Ihren Patientinnen und Patienten.
Zu jedem Motiv gibt einen passenden Flyer.
Die Verlustaversion ist eines der stärksten Denkmuster menschlicher Entscheidungen.
Sie beschreibt die Tendenz, Verluste emotional stärker zu gewichten als gleich große Gewinne – ein Effekt, der in zahlreichen Studien der Verhaltensökonomie belegt ist.
Auch im Umgang mit Medikamenten spielt Verlustaversion eine zentrale Rolle:
Patient:innen bewerten (unbewusst) den Nutzen einer Therapie als Gewinn, mögliche Risiken oder Nebenwirkungen jedoch als Verlust.
Zu Beginn einer Behandlung überwiegt meist der wahrgenommene Gewinn – das Risiko der Erkrankung erscheint größer als das Risiko des Arzneimittels.
Mit der Zeit kehrt sich dieses Verhältnis jedoch um: Der mögliche Verlust rückt stärker in den Fokus.
Gerade bei Erkrankungen, bei denen das Absetzen der Medikation nicht unmittelbar spürbar ist, nimmt die Adhärenz mit zunehmender Therapiedauer deutlich ab.
In vielen Indikationen beenden rund 50 % der Patient:innen ihre Therapie innerhalb des ersten Jahres.
Gegen die Verlustaversion haben wir gleich drei Motive entwickelt.



Wir steigen ohne Bedenken in jedes Auto – obwohl das Risiko, bei einem Unfall zu Schaden zu kommen, um ein Vielfaches höher ist als durch Nebenwirkungen eines Arzneimittels.
Wenn das Auto ein Medikament wäre, hätte man ihm längst die Zulassung entzogen.
Dieses Motiv macht deutlich, wie selektiv wir Risiken wahrnehmen.
Der Confirmation Bias – oder Bestätigungsfehler – beschreibt die Tendenz, Informationen zu suchen und zu glauben, die unsere Meinung bestätigen, während wir widersprechende Fakten ignorieren oder abwerten.
Patient:innen, die Zweifel an einer Therapie haben, suchen gezielt nach Belegen, die diese Zweifel stützen, und blenden positive Informationen aus.
So verfestigen sich Überzeugungen, die jede rationale Aufklärung erschweren – selbst dann, wenn sie dem eigenen Wohl im Weg stehen.
Der Omission Bias – oder Unterlassungseffekt – beschreibt die Tendenz, eine unterlassene Handlung als weniger riskant oder weniger falsch zu bewerten als eine aktive Entscheidung, selbst wenn die Folgen schwerer wiegen.
Im Umgang mit Medikamenten führt dieses Denkmuster häufig dazu, dass Patient:innen ihre Therapie nicht fortsetzen, um vermeintliche Risiken zu vermeiden.
Das Absetzen fühlt sich sicherer an als das Einnehmen – obwohl genau das Gegenteil richtig ist.
Das Motiv zeigt dieses Denkmuster bildhaft:
Die Schuhe stehen still – der Weg aus Tabletten führt weiter, doch der Lauf ist beendet.
Wer anhält, kommt nicht an.
Die Kontrollillusion beschreibt die Tendenz, den eigenen Einfluss auf Ereignisse zu überschätzen, selbst wenn dieser objektiv gering oder gar nicht vorhanden ist.
Im Alltag kann dieses Denkmuster hilfreich sein – es stärkt das Gefühl von Selbstwirksamkeit.
Bei der Einnahme von Medikamenten jedoch wird es schnell gefährlich.
Viele Patient:innen glauben, ihre Krankheit „selbst im Griff“ zu haben – und setzen ihre Therapie eigenmächtig ab oder verändern Dosierungen, sobald sie sich besser fühlen.
Das Motiv greift diese trügerische Selbstsicherheit auf:
Wer glaubt, mit dem Absetzen Kontrolle zu gewinnen, spart am falschen Ende – und riskiert genau das, was er vermeiden wollte.
Jedes Motiv steht in mehreren Varianten zur Verfügung, wie z. B. als Poster, in digitaler Form, als Aufsteller für den Desk, als Bodenmotiv oder als Karte für das Gepräch mit dem Patienten.
Gerne passen wir auch die Claims und Texte an Ihre Wünsche an.
Um die Botschaft nachhaltig zu verankern, bieten wir unsere Motive in Form von Flyern an.